Im Alter von 63 Jahren brach Horst Lichter das Schweigen und bekannte seine wahre Liebe.
Horst Lichter ist ein Name, der in Deutschland für Herzlichkeit, Humor und Zuversicht steht. Der Koch, Autor und Fernsehmoderator mit dem unverwechselbaren Schnurrbart gilt als Sinnbild für Bodenständigkeit und Lebensfreude.
Mit 63 Jahren befindet er sich im fortgeschrittenen Lebensabschnitt – und ist doch präsenter denn je. Als Moderator der erfolgreichen ZDF-Sendung „Bares für Rares“ begeistert er täglich Millionen Zuschauer.
An seiner Seite: Ehefrau Nada, mit der er heute eine stabile und glückliche zweite Ehe führt. Beruflich scheint Horst Lichter alles erreicht zu haben.

Und doch ist da etwas, das sich nicht wegmoderieren lässt.
Wer genauer hinsieht, erkennt in seinen lebhaften Augen eine Tiefe, die über gute Laune hinausgeht. Keine offene Traurigkeit, kein sichtbarer Schmerz – vielmehr eine stille Melancholie, die in Momenten der Ruhe durchscheint.
Eine innere Schwere, deren Ursprung sich nicht eindeutig festmachen lässt, aber die Horst Lichter seit Jahren begleitet.
Ein Teil dieser Traurigkeit wurzelt in seiner gescheiterten ersten Ehe. Diese Beziehung, aus der Kinder hervorgingen und die ihn durch die härtesten Jahre seines Lebens trug – vom Bergmann bis zum Koch – zerbrach leise, aber nachhaltig.
Der rasante berufliche Erfolg, öffentliche Aufmerksamkeit und ein veränderter Lebensrhythmus ließen eine Kluft entstehen, die nicht mehr zu überbrücken war.
Für Lichter war diese Trennung mehr als ein Beziehungsende. Sie bedeutete das Scheitern eines Familienideals, das ihn bis heute begleitet. Die Reue über verpasste Prioritäten und verlorene Nähe ist eine Narbe, die nicht vollständig verheilt ist.
Hinzu kamen zwei schwere Schlaganfälle im Alter von nur 40 Jahren. Nahtoderfahrungen, die seine Sicht auf das Leben radikal veränderten.
Lichter spricht heute offen darüber, dass diese Momente ihn Demut lehrten – und eine existentielle Traurigkeit hinterließen.
Die Erkenntnis der Vergänglichkeit, der Schmerz über unerfüllte Träume und die Dankbarkeit für jeden weiteren Tag existieren bei ihm nebeneinander.
In Interviews und seiner Autobiografie vermeidet er große Worte. Statt „Traurigkeit“ spricht er von „teuren Lektionen“, von „Narben des Lebens“.
Besonders prägend seien für ihn das Scheitern seiner ersten Ehe und die Angst, alles zu verlieren – Familie, Gesundheit, Zeit.
Auch beruflich trägt seine Erfolgsgeschichte weniger Glanz, als viele vermuten. Lichter absolvierte keine klassische Kochausbildung, brachte sich alles autodidaktisch bei. Lange schwieg er darüber – aus Sorge, seine Glaubwürdigkeit könnte leiden.
Ebenso verborgen blieb seine anfängliche Abneigung gegen das Fernsehen. Der Schritt vor die Kamera war kein Traum, sondern ein innerer Kampf gegen Unsicherheit und Angst vor Kritik.
Ein weiteres, öffentlich viel diskutiertes Geständnis betrifft seine heutige Ehe mit Nada. Lichter räumte ein, dass ihre Beziehung begann, als seine erste Ehe emotional bereits zerbrochen war – wenn auch noch nicht offiziell beendet.
Keine Affäre, kein Skandal, sondern eine moralisch schwierige Wahrheit, die ihm lange schwer auf der Seele lag. Er entschied sich bewusst für Offenheit – und trug damit Verantwortung für die Verletzungen der Vergangenheit.
Heute beschreibt er seine Ehe mit Nada nicht als Märchen, sondern als reife Partnerschaft, geprägt von Respekt, Geduld und gemeinsamer Bewältigung von Krisen.
Sie stand an seiner Seite während gesundheitlicher Rückschläge – und half ihm, Vertrauen ins Leben zurückzugewinnen.
Horst Lichter ist kein perfekter Mann. Und gerade das macht ihn glaubwürdig. Seine stille Traurigkeit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern das Ergebnis eines Lebens voller Brüche, Entscheidungen und Lernprozesse.
Sie hat ihn geformt – zu einem Menschen, der weiß: Wahre Authentizität entsteht nicht durch Fehlerlosigkeit, sondern durch den Mut, sich ihnen zu stellen.




