Bares für Rares

Das gab es noch nie: Warum bei „Bares für Rares“ plötzlich alle Händler zusammenlegen

Das hat es bei „Bares für Rares“ noch nicht gegeben. Um eine knallbunte Spielzeugsammlung aus den 1990er Jahren zu kaufen, legen alle Händler zusammen – aus einem ganz bestimmten Grund.

Köln – Als Moderator Horst Lichter das knallbunte Sammelsurium von insgesamt 51 Polly-Pocket-Sets erblickt, ist er erst einmal sprachlos.

„Erklärt mir das!“, will er dann auch gleich von Besitzerin Jasmin Conrad und ihrem Partner Martin Heinrich wissen, als diese den Expertenraum bei „Bares für Rares“ (Sendung vom 25. Juni) betreten.

Die bunte Welt von Polly Pocket fasziniert die Händler bei „Bares für Rares“ - und führt zu etwas wohl noch nie dagewesenem.

Warum bei „Bares für Rares“ plötzlich alle Händler zusammenlegen

Für Jasmin Conrad stellen die Spielzeug-Sets des winzigen Püppchens in seinen taschengerechten Wohnwelten, das in den 1980er und 1990er Jahren Millionen Kinder – wohl überwiegend Mädchen – begeistert hat, eine emotionale Kindheitserinnerung dar. „Ich habe das erste Set zu Weihnachten bekommen und habe mir dann jahrelang nichts anderes gewünscht.“

Horst Lichter kann sein Unverständnis kaum verbergen und auch Martin Heinrich sagt eindeutig: „Ich bin froh, wenn das alles weg ist.“ Auch die vier Kinder des Paares hätten an den Sets kein Interesse.

Vielleicht hätte Annika Raßbach das anders gesehen, wäre sie im Studio gewesen. Die Vintage-Expertin bei „Bares für Rares“ spielt und bastelt nämlich selbst gelegentlich gern mit kleinen Spielfiguren.

An diesem Tag kommt die Expertise allerdings von Raßbachs Kollege Sven Deutschmanek. Polly Pocket mit ihren diversen Themenwelten gebe es seit 1989, entwickelt wurde sie von der Firma Bluebirds in England.

Immer wieder neue Sets brachte die Firma auf den Markt, die laut Deutschmanek häufig im Kassenbereich aufzustellen, um die kleinen Kunden zu locken.

Polly-Pocket-Sammlung sorgt bei „Bares für Rares“ für Faszination

Viele Menschen würden mit den Spielwelten Kindheitserinnerungen, so Deutschmanek, heute seien die kleinen Boxen deshalb immer noch begehrte Sammelobjekte, obwohl der Hype im Laufe der Zeit ein wenig abgeflaut sei.

Rund 500 Euro wünscht sich Jasmin Conrad für ihr Kindheits-Konvolut. Der Experte ist eher bei 300 bis 500 Euro. Die Händlerkarte akzeptiert das Paar dennoch.

Vier der Händler haben sich auch gleich um die Spielesammlung versammelt, um sie genau unter die Lupe zu nehmen – lediglich Waldi Lehnertz bleibt an seinem Platz. „Ach, wie schön“, verleiht Elisabeth „Lisa“ Nüdling ihrer Freude Ausdruck.

Die Fuldaerin geriet erst kürzlich wegen einer ganz besonderen Handtasche völlig aus dem Häuschen.

„Also, da hast du auf jeden Fall Weihnachtsgeschenke für die nächsten 20 Jahre“, kommentiert Markus Wildhagen. Interesse an den winzigen Puppenwelten haben zudem Jos van Katwijk sowie Daniel Meyer.

Die Stimmung im Händlerraum ist jedenfalls ausgelassen. Lediglich Waldi Lehnertz zeigt sich einigermaßen unbeeindruckt: „Ich weiß gar nicht, wie so was gehandelt wird.

Das kennen wir ja alle gar nicht“, gibt er unumwunden zu – und eröffnet dann doch den Gebotsreigen mit 80 Euro.

Allerdings erst, als er gehört hat, dass die Expertise deutlich darüber liegt. „Da habe ich ja nichts zu befürchten“, sagt der Tausendsassa aus der Eifel, der nicht nur bereits zwei Krimis veröffentlicht hat, sondern zudem seine eigene Show – „Waldis Welt“ – im ZDF hat.

Forsche Verkäuferin erhält Wunschpreis – weil Händler zusammenlegen

Lisa Nüdling geht auch umgehend hoch auf 100 Euro. Reihum geht der Reigen weiter, alle Händler bieten mit. Bei Daniel Meyers Gebot von 200 Euro steigen die anderen dann allerdings aus.

Da sich Jasmin Conrad etwas mehr wünscht, zeigt sich Meyer kulant und geht auf 250 Euro – immerhin sei es sein einziger Kauf. „Oh je“, sagt er dann aber sofort mit Blick auf das knallbunte Spielzeug.

Er ist sich wohl nicht sicher, was er sich mit einem Kauf antut.

Bei Horst Lichter (Zweiter von links) stößt die Polly-Pocket-Sammlung auf völliges Unverständnis.
Bei Horst Lichter (Zweiter von links) stößt die Polly-Pocket-Sammlung auf völliges Unverständnis. © ZDF (Screenshot: Fuldaer Zeitung)

Zudem hätte die Besitzerin gerne die 300 Euro – wenn das sein einziger Kauf sei, habe er ja noch viel Geld in der Tasche. Sie wird für ihre forsche Art belohnt.

Denn Markus Wildhagen schlägt etwas bei „Bares für Rares“ wohl noch nie dagewesenes vor: „Kommt, jeder von uns gibt noch zehn Euro dazu, dann sind wir bei 290 Euro.“ Schließlich gibt er selbst sogar 20 Euro, um die 300 rund zu machen.

Und so legen tatsächlich am Ende alle Händler zusammen, um den Wunsch der sympathischen Vierfach-Mutter zu erfüllen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Back to top button
error: Content is protected !!