„Bauer sucht Frau“-Ehepaar Josef und Narumol: Eine schockierende Bombe platzen lassen
Fotoshoot für BILD auf dem Hof: Das „Bauer sucht Frau“-Paar Narumol (60) und Josef (64). Die beiden sind seit 2009 liiert, seit 2010 verheiratet
Pittenhart – Der schönste Moment seines Lebens? Josef Unterhuber muss nicht lange überlegen. „Zu zweit sind wir ins Krankenhaus gefahren, zu dritt nach Hause.
Das ist doch etwas Wunderbares“, sagt er über die Geburt seiner Tochter Jorafina. Der Teenager ist inzwischen 14 Jahre alt und der ganze Stolz des Kult-Bauernpaares Josef und Narumol aus der RTL-Serie „Bauer sucht Frau“.
2009, in der 5. Staffel, funkte es zwischen beiden. Ein Jahr später die Hochzeit, 2011 kam ihre Tochter zur Welt. Für Josef, damals schon 51, war es das erste Kind, für Narumol das dritte (zwei hat sie aus früheren Beziehungen). Josef lächelt. „Vater zu werden, war ganz emotional. Unbeschreiblich.
Das ist wirklich schön, wenn man sieht, wie sein Kind heranwächst.“ Er hätte gern viele Kinder gehabt. „Aber besser eines als keines.
Wir haben ja auch noch Jenny und Jack.“ Josef strahlt seine Narumol an. Er, der Oberbayer, redet tiefstes Bairisch, sie, geboren in Südthailand, einen charmanten Mix aus Thailändisch und Deutsch („tlaulig“ statt traurig, „Anluf“ statt Anruf). „Manchmal verstehe ich kein Wort von Josef“, sagt Narumol. Sie lacht.
Narumol und Josef mit ihrer Tochter Jorafina Anfang 2025 bei Inka Bause (56) zum „Bauer sucht Frau“-Jubiläum
Die Eheleute sitzen mit BILD am Küchentisch ihres gemütlichen Holzhauses. Direkt neben der kleinen Kapelle in Pittenhart im Chiemgau (rd. 1900 Einwohner). Ein idyllisches Fleckchen Oberbayern. Im Garten: Gänse, Katzen und ein dicker, goldener Buddha.
Im Stall: 80 Milchkühe. Es ist Sonntag. Narumol hat Josefs Lieblingskuchen gebacken, mit Kirschen und Eierlikör („von eigenen Hühnern“). Zwei Herzen, ein Hof und eine Liebe, die nicht mit 20 begann, sondern in der Mitte des Lebens, aus Sehnsucht nach Familie und Neuanfang.
Josef und sein Zwillingsbruder Hans (l.)
Narumols Tochter machte sie auf Show aufmerksam
Am 3. November startet die neue Staffel von „Bauer sucht Frau“. Ein „Pflichttermin“ für Josef und Narumol, wie sie sagen. „Wir gucken jede Staffel an“, sagt Josef, „weil dort alles begann“.
Narumol David lebte damals in Kiel: die Welt grau, das Herz schwer nach dem Tod ihres ersten Mannes. Bis ihre Tochter den Fernseher anmachte.
„Jenny hat gesagt: ‚Mama, schau mal, die Bauern suchen Frau, vielleicht findest du einen neuen Partner und musst nicht länger traurig sein.“ Und dann sah sie ihn: den Oberbayern, die Kühe, den Stall. „Mein Herz ist gewackelt.“
Warum? „Der Josef tat mir leid. Er hat erzählt, er sucht eine fröhliche Frau, die sauber daherkommt und für ihn kochen kann, weil er nur Tiefkühlkost isst.
Und er sei immer allein. Er war so traurig.“ Sie rief bei RTL an, bewarb sich. Der Rest war wohl Schicksal. Der gläubige Katholik und die Buddhistin, die in ihrer Heimat eine katholische Schule besuchte, verliebten sich ineinander.
Narumol (2. v. r.) mit ihrem Vater Sompot und den Schwestern Suwasa und Sawitri (r.), die mittlerweile verstorben ist
Ex bedrohte Narumol mit Pistole!
Dabei war der Weg lang, und die Welten der beiden hätten nicht unterschiedlicher sein können. In Thailand übernahm Narumol nach der Schule den Gemüseladen der Familie ihres Freundes, erzählt sie.
„Irgendwann brach das Geschäft ein, und mein Freund wurde untreu. Ich war traurig, und ich trennte mich von ihm.“ Mit ihrem kleinen Sohn Jack zieht sie nach Bangkok zu ihrem Vater und arbeitet im Kaufhaus. „Doch mein Ex lässt nicht los.
Er kommt jeden Tag mit Pistole, droht mir.“ Die Angst bringt sie nach Deutschland, Freunde lebten in Kiel. „Ich blieb ein paar Wochen. Wollte nur weg aus Thailand und abschalten.“
Kindheit in Südthailand: Narumol (hinten) mit ihrer Schwester Suwasa
Drei Tage vor ihrem Rückflug nach Bangkok trat ein Norddeutscher in Narumols Leben. Sie blieb für immer. „Das war eine sehr, sehr glückliche Beziehung“, sagt sie über ihren ersten Mann. „Aber er ist gestorben, er war krank, er rauchte viel und hatte Krebs.“ Sie bleibt bis zum letzten Atemzug.
„Ich war drei Wochen im Hospiz mit ihm, bis er weg war.“ Das war 2008. Jenny, die gemeinsame Tochter, war sieben. Das Mädchen wollte in Kiel bleiben, also blieb auch Narumol.
Narumol (3. v. r.) mit ihrem verstorbenen Bruder Montry (l.), Suwasa (r.) und Sawitri (2. v. r.), die ebenfalls nicht mehr lebt
Josef wollte „unbedingt ein Kind haben“
In jenem Jahr (2008) starb auch Josefs Mutter. Zwei Menschen, zwei Verluste – und 2009 die Chance, neu anzufangen. Josef war damals allein auf seinem Hof. Vor Narumol hatte er nie eine feste Liebesbeziehung.
„Meine Mutter hatte an jeder Frau etwas auszusetzen. Also blieb ich allein. Ich wollte aber nicht allein bleiben. Ich wollte ein Haus haben und eine Familie gründen“, sagt er.
Nach dem Tod seiner Mutter traut er sich endlich. Als Josef die Bewerbungen durchgeht, die RTL ihm schickte, bleibt er an Narumols Foto hängen.
„Sie hat fröhlich ausgeschaut und war eine von den jüngsten Bewerberinnen. Sie gefiel mir. Ich wollte doch unbedingt ein Kind haben.“
Bayerische Großfamilie: Josef (hinten links) mit seinen Eltern Elisabeth und Hans, Zwillingsbruder Hans (hinten rechts), den Brüdern Norbert und Roman, den Schwestern Elisabeth (unten rechts) und Ingrid (unten links)
Narumol blieb erst einmal vorsichtig. „Ich wollte ihn erst kennenlernen“, erinnert sie sich. Als sie schwanger wurde, tippte die Ärztin auf einen Jungen, doch am Ende ist es ein Mädchen. Josef lächelt: „Hauptsache gesund.“ Und Narumol erzählt von jenem Traum, „als ein Engelchen den Namen in mein Herz legte: Jorafina.“
Zwischen Josef und Narumol „knallt es auch mal“
Das Zusammenleben ist zärtlich und zäh zugleich. „Es knallt auch mal“, sagen Josef und Narumol. „Und dann verträgt man sich wieder, dass man Kompromisse findet.“ Narumol braucht Worte, er Taten. „Er kann seine Gefühle nicht gut zeigen.
Und dann kommt er und bringt mir einen Strauß Blumen mit.“ Sie grinst, er nickt. „Die besonderen Anlässe, Valentinstag oder Geburtstag, da überlege ich mir mit Jorafina eine Überraschung für Narumol.
Ich sag’ ihr auch regelmäßig, dass ich sie gern hab’. Das sind in Bayern die Worte für ‚Ich liebe dich‘.“ Josef schaut zu ihr rüber: „Man sieht scho, sie schaut blendend aus. So jung und positiv.“
Josef während seiner Zeit bei der Bundeswehr
Zwischen Bayern und Thailand wuchs ein Alltag. Er liebt ihre Frühlingsrollen. „Das ist meine Leibspeise, da kann ich essen ohne Ende.
Nur scharf geht nicht.“ – „Das verträgt der Josef nicht. Ich liebe scharfes Essen.“ Narumol lacht laut. Die Patchwork-Familie hält zusammen.
Humor ist ihr Kitt. Einmal verwechselt Narumol Josefs Zwillingsbruder im Kuhstall, legt ihm ihren Arm um die Schulter und wundert sich: „Wie hat sich der Josef so schnell umgezogen, er trug doch gerade noch eine lange Hose, keine kurze.“ Heute lachen sie darüber.
Und über jenen Satz an der Kampenwand, der das Paar aus „Bauer sucht Frau“ berühmt machte: „Ich bin fick und fertig“, hatte Narumol 2009 in der Sendung gesagt. Darauf von BILD angesprochen, erklärt sie: „In Thailändisch gibt es halt kein s.“ Die Eheleute lachen laut.
Eine Familie: Narumol, Jorafina, Jenny und Josef
Ihre Wünsche für die Zukunft? „Nur Gesundheit“, sagt Josef. „Ein gesunder Mensch hat mehrere Wünsche, ein Kranker nur einen.“ Der Rest ist da: Kinder, ein Hof, ein Miteinander, das trägt.
Narumols Tochter Jenny studiert inzwischen Agrarmanagement, will ihren Doktor machen und eines Tages den Hof übernehmen. Patchwork-Familienharmonie. Draußen Berge, drinnen Wärme.




