Bares für Rares”: Nach Schock-Expertise: Traumpreis im Händlerraum
Wegen eines Riesen-Makels taxierte die “Bares für Rares”-Expertin die Lithografie aus dem deutschen Expressionismus sehr niedrig. Die enttäuschende Expertise wurde im Händlerraum dann aber deutlich übertroffen.
Damit hatte die Verkäuferin sicher nicht gerechnet. Ihre Lithografie von einem der bekanntesten deutschen Expressionisten erntete eine verheerende Expertise bei “Bares für Rares”. Doch im Händlerraum wendete sich das Blatt …
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Horst Lichter: “Das ist schade”
Horst Lichter (60) erkannte erstmal “eine interessante Kohlezeichnung”. Ihm gefiel das Motiv sogar. Doch Expertin Bianca Berding (45) sah das Blatt kritisch.
Sorgen bereitete ihr nicht der Fakt, dass es keine Kohlezeichnung, sondern eine Lithografie war – sondern vor allem der sehr schlechte Zustand des Objekts. “Das ist schade”, grummelte Lichter.
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Doch vorab zum Werk selbst, schließlich ist der Künstler weltbekannt. Die Lithografie mit dem Titel “Kiefer” stammt vom deutschen Grafiker und Expressionisten Erich Heckel, der das Blatt 1968 gefertigt hatte.
“Heckel gehört zu den Gründungsmitgliedern der Brücke”, erklärte Berding, um den Stellenwert des Künstlers zu unterstreichen.
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Die Lithografie aus dem Spätwerk des Künstlers, der 1970 verstarb, zeigt ein typisches Motiv dieser Schaffensperiode: die Natur.
Bei diesem Blatt mit der “Kiefer” handelte es sich um die Nummer 22 von insgesamt 35 Exemplaren. Das Werk war sogar handschriftlich unterzeichnet. Das fand Expertin Berding “sehr schön”.
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Die Lithografie benötigt eine professionelle Restauration
“Wo hast du einen Makel gesehen, den ich nicht erkenne?”, fragte Lichter nach der positiven Schilderung seiner Expertin. Und die holte aus: “Das ganze Blatt ist rückseitig mit der Wand verklebt. Und das nicht nur an einzelnen Stellen, sondern flächendeckend, von oben nach unten wie ein Plakat!”, erklärte die Expertin sichtlich schockiert.
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Das müsse ein Papierrestaurator in komplizierter Weise rückgängig machen und dabei sei nicht sicher, “dass er das ohne Schäden hinbekommt”. Ohne professionelle Restauration würde das limitierte Blatt stetig verbleichen und verbräunen, sagte Berding zu dem misslichen Zustand des Werks.
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“Irgendwann wäre das Werk dann komplett zerstört?”, fragte Lichter zögernd nach. Berding bejahte, auch wenn dieser Zeitpunkt doch noch in weiter Ferne schien.
“Deshalb verkaufen wir das Bild jetzt auch ganz schnell”, versuchte der Moderator scherzend die Stimmung wieder zu lockern. Denn für die Verkäuferin war dieser Missstand doch neu …
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Die Händler bemerken den Missstand sofort
Die Verkäuferin wünschte sich dennoch 1.100 Euro für das schöne Stück – selbst mit diesem großen Makel. Den Wert schätzte Expertin Berding ganz anders ein.
Für das lose Blatt hätte sie rund 900 Euro taxiert. Aber in diesem schlechten Zustand war das Bild ihrer Meinung nach nur noch 300 bis 350 Euro wert.
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“Das tut weh”, beklagte Lichter. Doch die Verkäuferin nahm die Händlerkarte trotz des “enttäuschenden” Expertisenpreises an. Auch im Händlerraum fiel die geklebte Rückwand sofort auf.
“Das ist schlecht, denn die Pappe ist nicht säurefrei!”, kritisierte Daniel Meyer (49) nach einer ausführlichen Inspektion. “Das mindert den Wert!”
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Auch Friedrich Häusser (69) musste gleich bei der Verkäuferin nachfragen, ob sie das Blatt mit der Rückpappe selbst verklebt hatte.
Sie verneinte, sie hatte erst in der Sendung von dem Zustand erfahren. Doch für David Suppes (33) blieb noch Hoffnung: “In der Qualität kann man es noch retten. Es ist nicht zu spät!”
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“Das ist wie Betongold”
Die Gebote starteten zwar niedrig bei 100 Euro von Steve Mandel (68), doch kletterten stetig und auch recht schnell über den Expertisenpreis.
Elke Velten bot 800 Euro für das Spätwerk Heckels, doch das war noch lange nicht das Ende. Erst bei 1.000 Euro stieg Mandel aus. Und Daniel Meyer sah seine Chance, denn “Heckel ist wie Immobilien”.
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“Auf den deutschen Expressionismus sollte man immer bauen. Das ist wie Betongold!”, fuhr Meyer fort und animierte damit auch Suppes weiter zu bieten.
Am Ende machte aber doch Meyer das Rennen und erhielt für 1.250 Euro den Zuschlag. Nach diesem Erfolg kam sogar Horst Lichter nochmal, um der Verkäuferin zu gratulieren: “Ich bin begeistert!”
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Wunschpreis 300 Euro, Expertise 1.600
Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Diamantring von Heide Rezepa-Zabel als “Kleinplastik”, “meisterlich und kleinteilig” in Form eines Juwelenkästchens beschrieben.
Der Wunschpreis für den 585er-Goldring von 1974 belief sich auf 200 bis 300 Euro. Die Expertin taxierte das Unikat auf stolze 1.500 bis 1.600 Euro. Elke Velten (69) zahlte 1.500 Euro.
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Ein Rasierklingen-Verkaufsständer aus Blech von Rotbart aus den 1930er-Jahren wurde von Sven Deutschmanek (46) auf 150 bis 200 Euro geschätzt. Denn “alte Werbung lässt sich gut verkaufen”. Der Wunschpreis war 100 Euro. Händler Steve Mandel zahlte sogar 270 Euro.
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Eine kleine Brosche aus 585er-Gold mit Diamanten aus der Zeit zwischen 1880 und 1890 taxierte Expertin Heide Rezepa-Zabel auf 600 bis 700 Euro.
Die Brosche wurde industriell in England gefertigt. Die Verkäuferin wünschte sich zwar 800 bis 900 Euro, nahm die Händlerkarte dennoch an. Händlerin Elke Velten sicherte sich das Schmuckstück für 650 Euro.
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Einen Märklin-Kreisel im “super” Erhaltungszustand bewertete Sven Deutschmanek auf 200 bis 250 Euro. 150 Euro war der Wunschpreis.
Doch Händler David Suppes legte sogar 420 Euro auf den Tisch. Vor allem die Original-Kiste sei “der Knaller”, freute sich der neue Besitzer.